Samstag, 22. Juni 2013

IF-Boot bergamotte zu verkaufen!


Internationales Folkeboot (IF-Boot) zu verkaufen

2011-2012 voll ausgestattet für einhand „rund Ostsee“, segelklar, beste Segeleigenschaften und hervorragende Seetüchtigkeit und Einhandtauglichkeit. Zu verkaufen wegen Vergrößerung.

Neuer Preis: 7.600 EUR (Verhandlungsbasis)
  • IF-Boot (Internationales Folkeboot) der Marieholms Bruk, Baunummer 655 von 1971, lag bis 2010 im Wannsee, seitdem Ostsee
  • Marieholms Bruk, Baunummer 655 von 1971, lag bis 2010 im Wannsee, seitdem Ostsee
  • Unterwasserschiff regelmäßig mit International VC Tar + VC17 Antifouling geschützt; keine Osmose-Schäden bekannt; Rumpf grün (mit Auskreidungen), Aufbau und Deck beige gestrichen (inzwischen mit kosmetischen Macken)
  • Liegeplatz Greifswald
  • Exzellente Segel von Tommy Sails aus Vektron/Fibercon (2011/ 2012)
  • Spinnakerausrüstung komplett
  • 4 Andersen Winschen, alle Fallen ins Cockpit umgelenkt
  • Bügelanker mit Kette + Trosse
  • Logge + Echolot von Raymarine (2010)
  • Neue dichte Alufenster (2010)
  • Solarzellen + MPP Laderegler (2012)
  • Ankerrolina fürs skandinavische Heckankern
  • Positionslampen + Innenbeleuchtung komplett LED (2010)
  • Batterie mit Batteriemonitor (2012) und Ladegerät
  • Fockschiene neu 2012
  • Bootspolster neu 2011 
Ausrüstungsliste anfordern!

Neuer Preis 7.600 EUR (Verhandlungsbasis)


Ggf. separat zu verkaufen: Windfahnensteuerung Windpilot Pacific Light samt maßgefertigter Niro-Halterung, sofort einsatzbereit (Neupreis 2012: über 1900 EUR)

Melden bei Marcus 
7014277 ätt gmail Punkt com (Adresse bitte selber zusammensetzen)

Mittwoch, 22. August 2012

Ankerplatzsuche

Wenn der letzte Logbuch-Eintrag schon lange her ist, dann weil wir, bergamotte und ihre Crew, so beschäftigt waren. Beschäftigt mit Navigation zwischen sichtbaren und unsichtbaren Schären, täglichem Ostsee-Bad, Seeadler-Beobachtung, Robbensichtung, Ein- und Ausreffen, leerem Sinnieren, Dösen, Beerensammeln und der Suche nach dem idyllischsten Ankerplatz. Ein paar Ergebnisse zu letzterem sind auf den Fotos zusammengetragen...

Montag, 30. Juli 2012

Handbreit bis Granit

Unter deutschsprachigen Seglern ist der Gruß "handbreit" verbreitet: "Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel".
Im Stockholmer Schärengarten ist es oft mehr als eine Handbreit, schnell mal über 100 m Tiefe - nur wenige Meter neben einer Granitkuppe direkt unter der Wasseroberfläche. Angesichts ungenauer Seekarten und eines trägen Echolots verlassen wir uns beim Anlegen am Fels im Zweifelsfall aufs Ohr: Schleifgeräusche verraten Sand, stummes Bremsen Lehm, Knirschen Kiesel und massiver Fels macht sich unüberhörbar mit einem markigen Rrrrumms bemerkbar.
Ein revierkundiger Segler hat mir verraten, dass es zwei Sorten von Schärenseglern gibt: solche die schon auf Grund gelaufen sind und solche die es noch vor sich haben. Wir zählen uns inzwischen zu den ersteren, tasten uns an die Schäre heran und machen im Zweifelsfall nach Gehör halt. Wenn wir Glück haben, reicht es für einen beherzten Schritt ans Land, manchmal braucht es erst einen Schritt ins frische Nass für den letzten Meter.
Die besagte Handbreit ist dann nicht mehr da, aber zum Glück auch keine Hand, die zwischen Boot und Granit malträtiert wird. Nur der duldsame Kiel, mit einer Schramme mehr zur Erinnerung an einen hinreißend schönen Ankerplatz.

Samstag, 21. Juli 2012

Pastor prüft Polster

Die windige Sonne in Mariehamn, Hauptstadt der Åland-Inseln, ruft nach Bootsputz, und ich folge dem Ruf. Während ich Segel, Polster, Beiboot, Stiefel und Taue auf dem Steg zum Trocknen ausbreite fallen mir die uniformierten Herren gegenüber auf, die stramm auf ihrem Militärboot stehen und ernst gucken. Einen Moment überlege ich, ob die beiden wohl meinetwegen so ernst gucken. Wohl nicht, denn gemessenen Schrittes kommt ein Pastor im Talar den Steg entlang. Jetzt erscheint mir meine Auslage doch etwas raumgreifend, und ich räume eilige die Polster zusammen. Aber da steht der Herr im Talar schon vor mir, fasst prüfend ins Polster und fragt einfühlsam "wet?". Ich stammel irgendwas, und während ich immer schneller meinen Kram zusammenräume, folgt eine schwarz bekleidete Trauerschar dem Pastor aufs Boot. Im Slalom tragen sie Blumen, Schleifen und eine Urne an meinem Krempel vorbei. Meine Güte, das ist mir jetzt unangenehm. Sie scheint es aber nicht zu stören, man nickt mir wohlwollend zu. Zwei Stunden später trifft die Trauergemeinde wieder ein, sie lachen und reden. Wieder mit dabei die Urne, sie tragen sie zurück über den Steg. Dieses mal ist der Steg frei.

Freitag, 20. Juli 2012

Finnische Nacht

Mitten im finnnischen Archipel liegt die Jungfrauenschäre, und mitten in deren Bucht liegen wir, bergamotte vor Anker und ich in aufm Kopfkissen. Abrahams Schoß.
Als ich früh wach werde, dämmert es schon, und ich will einen Blick hinauswerfen, ob wir richtig liegen. Alles In Ordnung. Ich sehe auf die Uhr und staune: ein Uhr - das ist keine Morgendämmerung, das ist tiefste Nacht! Und ich könnte Zeitunglesen. Zumindest die Überschriften. Wenn ich nicht so gerne schlafen würde. Ich lege mich wieder hin und schlafe weiter.

Sonntag, 15. Juli 2012

Malysch!

Als ich nach ein paar Tagen Ankerbuchten wieder einen Hafen einlaufe, um Obst (Skorbut!), Joghurt (mit Blaubeeren!) und Käse zu bunkern, laufen mir Juri und Viktor über den Weg, leihen sich einen Stecker von mir und bedanken sich mit einer Einladung an Bord ihrer Malysch. Das liebevoll in Handwerkshand gewachsene Stück zeugt von der Detailliebe, der Improvisationskunst und Leidenschaft der Eigner, die mir stolz die Details erklären. Bei Kochgurken, Wurstbrocken, Brotkanten und Vodka erzählen wir von unseren Anfahrten. Sie zeigen sich beeindruckt vom Einhandsegeln, ich bin mehr als beeindruckt von ihrem Direktschlag St. Petersburg - Stockholm non-stop, 4 Tage. Zu zweit, ohne Selbststeuerung, ohne Plotter, mit magerer Beleuchtung. Den restlichen Abend amüsieren wir uns in einem russisch-deutschen Sprachgemenge, fachsimpeln über Boote und tauschen Seemannsgarn aus. Beim Gegenbesuch am nächsten Morgen gilt Ihr Hauptinteresse meiner Windsteueranlage, im Bordalltag "Heinrich" genannt. Würde mich nicht wundern, wenn Juri und Viktor demnächst eine selber bauen.

Samstag, 14. Juli 2012

Kein Blaubeermüsli

Seit Tagen freue ich mich auf Müsli mit frischen Blaubeeren - vergebens. Zunächst ist es immer ganz vielversprechend: vom Boot auf den Fels gehüpft, ein zwei drei Schritte die Schäre hinauf, vorbei an den Flechten hin zu den Blaubeerbüchschen. Die sind überall, und alle behängt mit Blaubeeren. Ich greife eifrig zu, sammel eine Hand voll. Gerade als ich sie einpacken will packt mich die Idee, diese hier mal als Vorspeise sofort zu kosten, und erst die nächste Hand fürs Müsli zu bewahren. So ähnlich ergeht es dann auch der nächsten Hand. Bislang hat es keine einzige Blaubeere ins Müsli geschafft.
Als ich vorgestern im Wäldchen einer Familie begegnet bin, streckte mir der kleine Junge stolz seine blaue Zunge heraus. Ebenso stolz hab ich ihm meine gezeigt, nicht minder blau.