Nach der warmen Flaute gestern freue ich mich auf eine erfreuliche Backstagsbrise, Rückenwind. In Seglervorhersage: West 3-4 Beaufort. Ein hinreißendes Rauschen, die Sonne scheint, Joghurtmüsli zum Frühstück bei sonniger Rauschefahrt gen Västervik.
Kaum ist das Frühstück fertig, geht es los: der Wind legt zu, das Barometer fällt innerhalb von 2 Stunden um 2 hPa und jetzt faucht der Wind plötzlich. Nicht nur ich bin überrascht, 2 Meilen quer ab sehe ich eine übertakelte Yacht mit zerrissenen Segeln auf die Küste zutreiben. Keine Antwort über Funk, das kleine Boot steuert auf den Strand zu.
Ohne zu wissen, ob es noch schlimmer kommt, oder wieder ruhiger wird, beschließe ich einen Hafen anzulaufen, den ich trotz des schönen Namens schon überspringen wollte: Byxelkrok. Eine ganze Armada von Seglern sucht hier Unterschlupf und Schutz vor den inzwischen eindrucksvollen Wellen, gefühlt bis zu 2 Meter hoch. Einhändig bei solchem Wind anzulegen ist eine sportliche Sache, gelingt aber zum Glück.
Nach dem Festmachen alle Hand zu tun, alle helfen einander beim Anlegen und sichern. Beim Hafenkino gibt es viele Zuschauer, viele viele Experten, die trockenen Fußes am Steg stehen.
bergamotte absolviert auch das Anlegen problemlos und liegt jetzt sicher vertäut im Hafen. So glimpflich kommen nicht alle davon: dem Nachbar hat's das Vorsegel zerfetzt, dem anderen ist die Rollgenua (Vorsegel) ausgerauscht.
Ehrlich gesagt, ich bin ein bisschen erleichtert, dass ich nicht der einzige bin, der von derlei Wind beeindruckt war. Laut Hafenmeister waren das Böen bis 18 m/s - das sind 7-8 Beaufort. Ui, danke bergamotte!
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